Zum Inhalt

Ursachen für Kommunikationsprobleme

Unterforderung: Die Zeiten, in denen im ersten Lehrjahr ausschließlich der Boden zusammengekehrt wurde, sind längst vorbei. Und trotzdem gibt es monotone oder anstrengende Tätigkeiten, die nicht unbedingt Spaß machen. Auch diese müssen durchgeführt werden. Social-Media geben nicht unbedingt ein realistisches Bild der Arbeitsrealität wieder.

Überforderung: Die Herausforderungen, vor denen junge Menschen am Beginn des Arbeitslebens stehen, sind hoch: Arbeits- und Zeitdruck, Fehler haben erstmals tatsächliche Auswirkungen, Kommunikation mit Kollegen, Vorgesetzten und Kunden, eine Vielzahl an Vorschriften und neuen Informationen, … Da ist es auch einmal schwierig einen kühlen Kopf zu bewahren und den Wald trotz vieler Bäume noch zu sehen.

Zeitmanagement: Was ist wichtig? Was ist dringend? Dieser Unterschied muss allen Beteiligten klar sein. Wichtige Sachen werden dringend, wenn sie nicht rechtzeitig erledigt werden und müssen dann in einer Feuerwehraktion gelöst werden. Oftmals haben auch erfahrene Kollegen Schwierigkeiten damit.

Missverständnisse: Vollständige Kommunikation hat eine herausragende Bedeutung. Was meine ich? Was hat der andere verstanden? Oftmals reden Menschen aneinander vorbei und nehmen an, dass der andere verstanden hat, was gemeint wurde. Die Gefahr dafür ist dort besonders groß, wo ein sehr großer Unterschied an Erfahrung und Vorwissen besteht.

Feedbackkultur: Feedback bedeutet nicht, im Ärger alle negativen Dinge der vergangenen Monate an den Kopf zu werfen. Feedback bedeutet: Positive Dinge würdigen und einen Plan zur Verbesserung aufstellen, wenn etwas nicht zufriedenstellend funktioniert.

Arbeitsstile: Jeder Mensch ist unterschiedlich in der Ausprägung seiner Fähigkeiten. Das bedeutet, dass nicht jeder Mensch für jede Aufgabe geschaffen ist. Und noch mehr bedeutet es, dass uns die Herangehensweise anderer Menschen an eine Aufgabe oft ärgert, wenn sie nicht der unsrigen entspricht. Für den absoluten Perfektionisten wird jeder andere chaotisch sein und für den absoluten Chaoten jeder andere perfektionistisch. Die Wahrheit liegt wohl immer in der Mitte. Wo genau diese liegt, sollte besprochen werden.

Persönlichkeit: Jeder Mensch tickt anders. Das ist zwar allen Menschen klar und im Regelfall kein Problem. Und doch führt dieser Tatsache unweigerlich zu mehr oder weniger großen Spannungen. Diese treten umso mehr in den Vordergrund, je krisenhafter eine Situation ist. Im schlimmsten Fall wird aus einer sachlichen Diskussion darüber, was zu tun ist, eine Diskussion darüber, wer ok und wer nicht ok ist. Das ist ein allgemeines Alarmzeichen – und Handeln ist angesagt.